
Zur Sozialpsychologie der Pandemie
Steven Taylor, ›Die Pandemie als psychologische Herausforderung. Ansätze für ein psychosoziales Krisenmanagement‹, mit einem Vorwort von Jonathan S. Abramowitz, aus dem Englischen von Jürgen Schröder, Psychosozial-Verlag: Gießen 2020, 185 S. brosch. (130)

Die Spontaneität revolutionären Handelns
Mareike Kajewski, ›Die Spontaneität revolutionären Handelns‹, Velbrück Wissenschaft: Weilerswist 2019, 248 S. brosch. … Verlagsankündigung: »Menschen, die sich an radikalen gesellschaftlichen Umbrüchen beteiligen, machen äußerst disparate Erfahrungen: Ihr Handeln befreit sie aus ungerechten Verhältnissen und legt den Grundstein für einen Neubeginn. Gleichzeitig führt es oftmals zur Destruktivität, Ohnmacht und Gewalt. Diese Widersprüchlichkeit wirft grundsätzliche Fragen nach der spezifischen …

Als die Moderne Paris erfand
Walburga Hülk, ›Der Rausch der Jahre. Als Paris die Moderne erfand‹, Hoffmann und Campe Verlag: Hamburg 2019, 415 S. geb. m. Lesebändchen (25)

Die Soldatenmatrix
Verlagsankündigung:
»Das Konzept der Soldatenmatrix beschreibt psychosoziale Konstellationen, die in Gesellschaften stattfinden, die von Krieg und Gewalt geprägt sind. Existenzielle Ängste, hierarchische Strukturen von Befehl und Gehorsam und Bedürfnisse nach Ruhm und Ehre führen zu einer Überidentifikation mit Positionen der Macht. Aggressionshemmende Gefühle wie Scham, Schuld und Empathie verlieren an Bedeutung. Hiervon sind nicht nur ehemalige Soldaten betroffen, sondern ein »soldatenhaftes Selbst« nimmt Einfluss auf alle Rollen und Beziehungen in der Gesellschaft.
Robi Friedman versammelt im vorliegenden Band Beiträge zu seinem Konzept der Soldatenmatrix und zu den Themen Gruppenanalyse, Erinnerungsarbeit, Traumerzählung und Pathologie als Beziehungsphänomen. Er stellt verschiedene therapeutische Ansätze zur Bearbeitung emotionaler Schwierigkeiten vor, wobei der Fokus stets auf der Beziehung zwischen Individuum und Gruppe liegt.«

Bildung und Politik nach der Postmoderne
Kritische Untersuchungen der gegenwärtigen Bildungsprobleme müssen von der Erklärung eines komplexen, wenn auch nicht komplizierten Tatbestandes ausgehen: Die Debatten über »die Krise des Kapitalismus« und über »die Bildungskrise« werden völlig disparat und unabhängig von einander geführt. Überdies sind diese Debatten je für sich in ihren Resultaten bisher gesellschaftlich vollkommen folgenlos geblieben – obwohl zu Themenblöcken geronnen, die seit Jahren die publizistische wie fachlich-akademische Öffentlichkeit bestimmen (so jedenfalls lässt sich das an den Bestseller-Listen ablesen, die seit einiger Zeit schon von Büchern über wahlweise Kapitalismus, Bildung, Erziehung etc., aber auch Politik allgemein und das Politische im Besonderen angeführt werden). Anders gesagt: Rezepte, die sich aus dem Begriffsfeld von Bildung, Pädagogik und Erziehung (und hinzusetzen kann man auch hier: Politik) bedienen, bieten für die aus und mit dem Kapitalismus erwachsenen Krisen keine Lösungen mehr; kurzum: es gibt keine Konzepte von Bildung, Pädagogik, Erziehung etc., die systemreformierend und systemstabilisierend den sozialen wie technologischen Anforderungen der kapitalistischen Gesellschaften genügen würden. Verschwunden ist mithin auch der Vorrat an Beiträgen einer »kritischen« Bildungstheorie und -praxis (Pädagogik, Erziehung etc.), die bisher, selbst wo sie radikal im emanzipatorischen Interesse formuliert worden sind, immer integrativ für den Kapitalismus dienstbar gemacht werden konnten; drastisch gesagt: kritische Bildungstheorie und -praxis haben gegenwärtig keine Relevanz für die allgemeinen und besonderen Probleme, die sich für das gesellschaftliche wie individuelle Leben der Menschen auf der Erde durch das allenthalben herrschende Kapitalverhältnis in einer Brutalität darstellen, die von Minute zu Minute über Tausende von Leichen geht und nach der schließlich die Existenz des Planeten selbst auf dem Spiel steht.

Nach der Postmoderne
Jost Hermand, ›Nach der Postmoderne. Ästhetik heute‹, Böhlau Verlag: Köln · Weimar · Wien 2004, 192 S. brosch. (84)

Die Idee des Kommunismus (II)
Als ›Kapitalistischen Realismus‹ hat vor ein paar Jahren Mark Fisher »das weitverbreitete Gefühl« bezeichnet, »dass der Kapitalismus nicht nur das einzig gültige politische und ökonomische System darstellt, sondern dass es mittlerweile fast unmöglich geworden ist, sich eine kohärente Alternative dazu überhaupt vorzustellen.« Die Diagnose ist nicht neu, »das Ende der Utopie« nannte das bereits vor fast einem halben …