Glück
»Oh, Vanitas Vanitatum! Wer von uns ist glücklich auf dieser Welt? Wer von uns erhält, was er wünscht, oder wenn er es erhält, wer ist zufrieden? Kommt Kinder, wir wollen die Puppen in den Kasten schließen, denn unser Spiel ist aus.« – William M. Thackeray, ›Jahrmarkt der Eitelkeit‹ (deutsch von Mira Koffka, [Reinbek bei] Hamburg 1957, S. 481)
Die dreizehn wichtigsten Bücher (für mich)
»Wer das Nichtstun ebenso wie die Arbeit scheut, findet leicht zum Buch.« – Peter Brückner, ›Abseits als sicherer Ort‹, Berlin 1980. 1. – Karl Marx, ›[Ökonomisch-philosophische Manuskripte]‹, 1844. 2. – Herbert Marcuse, ›Der eindimensionale Mensch‹, 1964. 3. – Theodor W. Adorno & Max Horkheimer, ›Dialektik der Aufklärung‹, 1944/47. 4. – Walter Benjamin, ›Einbahnstraße‹, 1928 (außerdem: ›Das Passagen-Werk‹ und …
Kommunismus für Kinder
Ernst Bloch: »Wo Hoffnung ist, ist auch Religion; nicht gilt freilich, in Ansehung der von Himmel und Obrigkeit verhängten Religion, die Umkehrung: Wo Religion ist, ist auch Hoffnung. Vielmehr geht genau von der menschlichen Hoffnung, der mit besserem Novum verbündeten, die stärkste Kritik gegen re-ligio als repressive, regressive Rück-Bindung aus; gegen hoch droben fertig Vorgesetztes, zum Unterschied von …
Notizen zum digitalen Zeitalter 1
Hat Rousseau seinen ›Emile‹ auf dem Laptop geschrieben? – Nein, natürlich nicht. – Aber was wäre, wenn er es getan hätte?
Rousseau hat eine Pädagogik geschrieben, keine Bildungstheorie. Ganz im Sinne einer Dialektik der Aufklärung sind Rousseaus Empfehlungen von 1762 ambivalent, einmal progressiv-liberal, einmal regressiv-autoritär. ›Émile ou de l’éducation‹ ist eines der Grundbücher bürgerlicher Emanzipationsbestrebungen, signifikant für das historische Kraftfeld der Theorie und Praxis, das das Frankreich und überhaupt das Europa des achtzehnten Jahrhunderts durchströmt.
Lebenswege und Lernräume
Hannelore Faulstich-Wieland & Peter Faulstich, ›Lebenswege und Lernräume. Martha Muchow: Leben, Werk und Weiterwirken‹, Beltz Juventa: Weinheim und Basel 2012, 178 S. brosch.
Kinderstadtleben
Die Geschwister Muchow unterscheiden das »Durchleben«, das »Erleben« und das »Umleben« des Großstadtraumes. Äußerst interessant und informationsreich liest sich der Bericht, wie die Kinder für sich das – im II. Weltkrieg zerstörte – Karstadt-Warenhaus eroberten und entdeckten. War es für die Erwachsenen ein »Museum moderner Bedürfnisartikel«, so übte das Warenhaus auf die Kinder einen dreifachen Reiz aus: Die Schaufenster mit den Auslagen (also Fassade), mehr noch das Hineinkommen (da das Betreten des Hauses nur in Begleitung von Erwachsenen gestattet war, oder mit elterlichen Besorgungsauftrag, musste man geschickt am Wachpersonal vorbei), schließlich und wesentlich das Warenhausinnere (hier vor allem: Rolltreppen). Jüngere Kinder nutzten das Warenhaus und sein Angebot, um eigene Spiele zu entwickeln, man sammelte Preise oder Reklamezettel; ältere Kinder spielten in der Szenerie Erwachsen-Sein und kopierten das Kaufverhalten oder berieten sich über Waren; oft hielten sie mit diesem Spiel Verkaufsangestellte zum Narren.
Die Käfer im Garten
Beatrice Alemagna, ›Bugs in the Garden‹, Phaidon Verlag: New York et al. 2011, 40 S. geb. Verlagsseite zum Buch: hier. Weitere Bücher von Beatrice Alemagna, z. B.: • ›My Friend‹, NorthSouth 2005 • ›Bugs in a Blanket‹, Phaidon 2009 • ›The Bug next Door‹, Phaidon 2012 • ›Bugs at Christmas‹, Phaidon 2013 (61)