Geist der Utopie, 1918
Anfang der Neunzehnhundertneunziger war ich in Amerika, den Vereinigten Staaten, genauer: in der Republik Kalifornien, in Berkeley, gleich bei San Franzisco, die schöne Pazifikstadt, die über die Bay Bridge leicht zu erreichen war (oder unterirdisch mit der BART). Hier schien die Sonne, manchmal so heiß, dass die unüberlegt mit Eukalyptusbäumen bepflanzten Hügel Feuer fingen. […] (13)
Antisemitismus & Bildung. Thesen
Adorno spricht 1966 über Erziehung nach Auschwitz, nicht über Bildung nach Auschwitz. Das mag zeithistorische und/oder »diskursgeschichtliche« Gründe haben: »Bildung« war zu der Zeit noch nicht so behavioristisch überformt und verallgemeinert wie heute, sondern das elitäre »Produkt« von Bildungsinstitutionen und nicht der allgemein individuelle »Prozess« von Welt- und Selbstaneignung; wenn Leute wie Picht von Bildungskatastrophe gesprochen haben, dann …
Welt ohne Mensch
Alexandra Schauer, ›Mensch ohne Welt. Eine Soziologie spätbürgerlicher Vergesellschaftung‹, Berlin: Suhrkamp Verlag 2023, 704 S. brosch. (10)
Widerspruchsgeist
Das Buch Widerspruchsgeist – Beiträge zur Gesellschaftstheorie ist erschienen und ab sofort lieferbar: Edition Kritik Text von der Verlagsseite: Die Kritik, ja, die sei der Kopf der Leidenschaft, drunter geht’s nicht, und Dialektik nicht weniger als der methodisch ausgebildete Widerspruchsgeist – das zumindest meinten anno dunnemals ein gewisser Herr Hegel und ein gewisser Herr Marx. Was dem Philosophen …
Die Veränderbarkeit der Welt. Adorno heute
Heinz Sünker (Hg.), ›Theodor W. Adorno. Aktualität und Perspektiven seiner Kritischen Theorie‹, Westfälisches Dampfboot: Münster 2020, 282 S. brosch. (89)
Die Unruhe des Lernens
Frigga Haug, ›Die Unruhe des Lernens‹, Argument Verlag: Hamburg 2020, 380 S. kart. (74)
Nach der Postmoderne
Jost Hermand, ›Nach der Postmoderne. Ästhetik heute‹, Böhlau Verlag: Köln · Weimar · Wien 2004, 192 S. brosch. (103)
Die Idee des Kommunismus (II)
Als ›Kapitalistischen Realismus‹ hat vor ein paar Jahren Mark Fisher »das weitverbreitete Gefühl« bezeichnet, »dass der Kapitalismus nicht nur das einzig gültige politische und ökonomische System darstellt, sondern dass es mittlerweile fast unmöglich geworden ist, sich eine kohärente Alternative dazu überhaupt vorzustellen.« Die Diagnose ist nicht neu, »das Ende der Utopie« nannte das bereits vor fast einem halben …