
Bildung und Politik nach der Postmoderne
Kritische Untersuchungen der gegenwärtigen Bildungsprobleme müssen von der Erklärung eines komplexen, wenn auch nicht komplizierten Tatbestandes ausgehen: Die Debatten über »die Krise des Kapitalismus« und über »die Bildungskrise« werden völlig disparat und unabhängig von einander geführt. Überdies sind diese Debatten je für sich in ihren Resultaten bisher gesellschaftlich vollkommen folgenlos geblieben – obwohl zu Themenblöcken geronnen, die seit Jahren die publizistische wie fachlich-akademische Öffentlichkeit bestimmen (so jedenfalls lässt sich das an den Bestseller-Listen ablesen, die seit einiger Zeit schon von Büchern über wahlweise Kapitalismus, Bildung, Erziehung etc., aber auch Politik allgemein und das Politische im Besonderen angeführt werden). Anders gesagt: Rezepte, die sich aus dem Begriffsfeld von Bildung, Pädagogik und Erziehung (und hinzusetzen kann man auch hier: Politik) bedienen, bieten für die aus und mit dem Kapitalismus erwachsenen Krisen keine Lösungen mehr; kurzum: es gibt keine Konzepte von Bildung, Pädagogik, Erziehung etc., die systemreformierend und systemstabilisierend den sozialen wie technologischen Anforderungen der kapitalistischen Gesellschaften genügen würden. Verschwunden ist mithin auch der Vorrat an Beiträgen einer »kritischen« Bildungstheorie und -praxis (Pädagogik, Erziehung etc.), die bisher, selbst wo sie radikal im emanzipatorischen Interesse formuliert worden sind, immer integrativ für den Kapitalismus dienstbar gemacht werden konnten; drastisch gesagt: kritische Bildungstheorie und -praxis haben gegenwärtig keine Relevanz für die allgemeinen und besonderen Probleme, die sich für das gesellschaftliche wie individuelle Leben der Menschen auf der Erde durch das allenthalben herrschende Kapitalverhältnis in einer Brutalität darstellen, die von Minute zu Minute über Tausende von Leichen geht und nach der schließlich die Existenz des Planeten selbst auf dem Spiel steht.

Familie und individuelle Entwicklung
Winnicott veröffentlichte diesen Band 1965, der in der englischen Originalausgabe denselben Titel wie die deutsche Übersetzung trägt: ›The Family and Individual Development‹. 1978 erschien die deutsche Übersetzung aus dem Englischen von Gudrun Theusner-Stampa im Kindler-Verlag, München. Jetzt, 2017, erscheint im Gießener Psychosozial-Verlag der unveränderte Nachdruck als Neuauflage. (Fortsetzung folgt …) (29)

Psychoanalyse
Der vierte Band unter der schlichten Überschrift ›Psychoanalyse‹ ergänzt die drei unter demselben Titel (zusammen) erschienenen Bände, die auf 1244 Seiten »Aufsätze zu epistemologischen und sozialpsychologischen Fragen sowie zu den theoretischen und therapeutischen Konzepten« versammeln (erschienen ebenfalls im Psychosozial-Verlag 2011/2013). (166)

Eine Hölle namens Europa
Markus Metz und Georg Seeßlen haben ein weiteres Buch zusammen geschrieben. Es liegt in der gesellschaftlichen Natur der Sache, dass das, was sich bei ›Blödmaschinen‹ schon längst anzeigte und eigentlich, soweit ich es überblicken kann, ohnehin bei allen Publikationen von Seeßlen virulent ist: dass die Themen, die sich aufdrängen, mit Kulturkritik nichts mehr zu tun haben, weil sie …

Freibaduniversität
September 2016
Vorankündigung: Kulturrevolution und Gesellschaftskritik (II).
Hinweis: In Erinnerung an Martin Büsser widmet sich die Freibaduniversität jedes Jahr im September historischen und aktuellen Aspekten der Popkultur als soziales Verhältnis.

Ordnung und Fortschritt.
Notizen zu Sport und Ideologie anlässlich der Olympiade in Rio
In Kürze gibt es hier die Langfassung meiner ›Notizen zu Sport und Ideologie anlässlich der Olympiade in Rio‹, die gerade in der ›iz3w‹ Nr. 353, März/April 2016, erschienen sind.