Das Technopol
Thesen 1. Die Technologie, über die noch in den 1990er Jahren diskutiert wurde, ob sie nicht Entmündigung befördern würde, gilt heute uneingeschränkt als Technologie der Mündigkeit. – Die Frage war damals, skeptisch: ob Mündigkeit politisch trotz digitaler Technik überhaupt möglich ist, oder affirmativ: in welcher Weise die digitale Technik die politische Mündigkeit erweitert oder stabilisiert. Heute gilt allenthalben, …
Kann Gesellschaft Gestaltung (verändern)?
Die Frage ist: Kann Gestaltung Gesellschaft verändern?
Es ist die erste Jahresfrage, die das »projekt bauhaus« auslobte (für das Jahr 2015).
Eine Tagung hat stattgefunden, es wurde vorgetragen und diskutiert. Beiträge und Ergebnisse der Debatte sind jetzt Thema der Ausgabe 222 von ›Arch+‹, der ›Zeitschrift für Architektur und Städtebau‹.
Technologie und Kapital
Besprechung folgt, vor allem in Hinblick auf etwa: Richard Vahrenkamp (Hg.), ›Technologie und Kapital‹, Frankfurt am Main 1973 (Insb. wegen der Beiträge: Alfred Sohn-Rethel, ›Technische Intelligenz zwischen Kapitalismus und Sozialismus‹, S. 11 ff. Und: André Gorz, ›Technische Intelligenz und kapitalistische Arbeitsteilung‹, S. 94 ff.) (77)
Reflexive Bildstörungen
Kleine Notiz: Downcast Eyes / Open your Eyes / Eyes wide Shut … Bildstörung ist dem doppelten Wortsinn nach zu verstehen einerseits – so in der üblichen Bedeutung – als Störung eines Bildes, oder aber auch andererseits – zugegeben: etwas metaphorisch überzeichnet – als durch ein Bild verursachte oder bedingte Störung. Letzteres wäre zum Beispiel das besonders schreckliche …
Zurück zum Beton (II)
»Der Wohnungsbau in der UdSSR zwischen 1955 und 1991 ist ein widersprüchliches Thema und wurde in der aktuellen Bauforschung bislang kaum beachtet. Anliegen und Anspruch dieser derzeit umfassendsten Forschungsarbeit zum Wohnungsbau in der Sowjetunion ist eine angemessene Würdigung dieses größten Bauprogramms der modernen Architekturgeschichte in den Chroniken des 20. Jahrhunderts. Neben der Einordnung des Massenwohnungsbaus in den bauhistorischen …
Die Ästhetik des Materials.
Der Medientheoretiker Rudolf Arnheim
Es ist das Dilemma der Medientheorie, die sich in den letzten Jahrzehnten als letzte Stufe der Kulturalisierung der Gesellschaftskritik etabliert hat, dass sie ihren Gegenstand – die Medien – zugleich überbewertet und unterschätzt. Ihr Ausgangspunkt ist das Material einer Technik, von der sie paradox die Materialität abstrahiert: insbesondere die postmoderne Medientheorie konzentriert sich auf das Immaterielle, die Ströme, …
Laokoon stirbt
Anfang des sechzehnten Jahrhunderts wird in Rom zwischen Ruinen eine Marmorskulptur entdeckt, die als Laokoon-Gruppe berühmt wird und seither im Vatikanischen Museum zu besichtigen ist. Sie zeigt den trojanischen Priester Laokoon und seine beiden Zwillingssöhne im Todeskampf mit zwei von Athena geschickten Schlangen. Die Figurengruppe, die übrigens selbst eine Kopie ist, hat für das Menschenbild der Renaissance und der Neuzeit enorme Bedeutung – auch wenn oder gerade weil sie vom Mythos handelt: Denn hier geht es durchaus um die Wirklichkeit, und überdies um die Frage, inwieweit Kunst geeignet ist, diese Wirklichkeit als solche zu erfassen. Können Schmerz und Leiden mit den Mitteln der Schönheit dargestellt werden? Lässt sich ästhetisch das Sterben anschaulich machen? Bereits in der Antike werden diese Fragen in Hinblick auf die Unterschiedlichkeit der Künste untersucht. Mit der Renaissance entwickelt sich daraus um 1500 der so genannte Paragone, der Wettstreit der Künste, bei dem hauptsächlich Malerei versus Plastik versus Architektur verhandelt wurden (der Streit beginnt 1430 mit Leon Battista Albertis Schrift ›Trattato della pittura‹, in der er sich für die Malerei ausspricht).
The Political Sphere
in Art Practices
The website project »The Political Sphere in Art Practices« is offering key findings, which were gained from interviews that artist Martin Krenn conducted with experts of the field of social practice art. The interviewees are Grant Kester, Margit Czenki, Christoph Schäfer, Roger Behrens, Neala Schleuning, Mary Jane Jacob, Gregory Sholette and Nora Sternfeld.
The project provides an interactive dialogical platform constructed as a modular system of questions, answers and categories. It serves as an artistic research tool for artists, critics, academics and other people interested in the subject. Krenn offers a meditative and contemplative way of discussing art theory and art practice.