
Kann Gesellschaft Gestaltung (verändern)?
Die Frage ist: Kann Gestaltung Gesellschaft verändern?
Es ist die erste Jahresfrage, die das »projekt bauhaus« auslobte (für das Jahr 2015).
Eine Tagung hat stattgefunden, es wurde vorgetragen und diskutiert. Beiträge und Ergebnisse der Debatte sind jetzt Thema der Ausgabe 222 von ›Arch+‹, der ›Zeitschrift für Architektur und Städtebau‹.

Reflexive Bildstörungen
Kleine Notiz: Downcast Eyes / Open your Eyes / Eyes wide Shut … Bildstörung ist dem doppelten Wortsinn nach zu verstehen einerseits – so in der üblichen Bedeutung – als Störung eines Bildes, oder aber auch andererseits – zugegeben: etwas metaphorisch überzeichnet – als durch ein Bild verursachte oder bedingte Störung. Letzteres wäre zum Beispiel das besonders schreckliche …

Ordnung und Fortschritt.
Notizen zu Sport und Ideologie anlässlich der Olympiade in Rio
In Kürze gibt es hier die Langfassung meiner ›Notizen zu Sport und Ideologie anlässlich der Olympiade in Rio‹, die gerade in der ›iz3w‹ Nr. 353, März/April 2016, erschienen sind.

Radiobücherkiste
Februar 2016
Disparate Rundschau – Vorabbemerkungen über den neusten Strukturwandel der Öffentlichkeit (»Lügenpresse«), der aggressiv-narzisstische Charakter, notwendige Aktualisierung von Adornos Überlegungen zur Erziehung nach Auschwitz, dann Walter Benjamin, der seine Bibliothel auspackt, die Frage, warum Schriftsteller schreiben, Jochen Distelmeyer hat wieder Musik gemacht, David Bowies ›Blackstar‹, und abschließend ein kleiner Hinweis zu Andreas Jackes filmpsychoanalytischen Studie über James Bond …

Der eindimensionale Mensch (2)
Herbert Marcuse, ›Der eindimensionale Mensch. Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft‹, Darmstadt & Neuwied 1979 (12. Aufl.), 282 S. brosch. (82)

Schönheit als Glücksversprechen
Das Schöne und das Erhabene sind die beiden Schlüsselbegriffe der neuzeitlichen Ästhetik, die sich seit Baumgarten im philosophischen Diskurs etabliert hat. Vor allem mit dem Begriff des Schönen verband sich aufs Engste die Idee des Guten und Wahren, die das Bürgertum schließlich in Wirklichkeit umsetzen wollte: in der Schönheit sollte die in die Welt gesetzte Vernunft anschaulich werden. …

Laokoon stirbt
Anfang des sechzehnten Jahrhunderts wird in Rom zwischen Ruinen eine Marmorskulptur entdeckt, die als Laokoon-Gruppe berühmt wird und seither im Vatikanischen Museum zu besichtigen ist. Sie zeigt den trojanischen Priester Laokoon und seine beiden Zwillingssöhne im Todeskampf mit zwei von Athena geschickten Schlangen. Die Figurengruppe, die übrigens selbst eine Kopie ist, hat für das Menschenbild der Renaissance und der Neuzeit enorme Bedeutung – auch wenn oder gerade weil sie vom Mythos handelt: Denn hier geht es durchaus um die Wirklichkeit, und überdies um die Frage, inwieweit Kunst geeignet ist, diese Wirklichkeit als solche zu erfassen. Können Schmerz und Leiden mit den Mitteln der Schönheit dargestellt werden? Lässt sich ästhetisch das Sterben anschaulich machen? Bereits in der Antike werden diese Fragen in Hinblick auf die Unterschiedlichkeit der Künste untersucht. Mit der Renaissance entwickelt sich daraus um 1500 der so genannte Paragone, der Wettstreit der Künste, bei dem hauptsächlich Malerei versus Plastik versus Architektur verhandelt wurden (der Streit beginnt 1430 mit Leon Battista Albertis Schrift ›Trattato della pittura‹, in der er sich für die Malerei ausspricht).