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Menschliche Natur und radikale Praxis

Menschliche Natur und radikale Praxis

»Im Gegensatz zu dieser [i. e. konformistischen] Ideologie bestehe ich darauf, dass es so etwas wie eine unveränderliche menschliche Natur nicht gibt.« – Herbert Marcuse, ›Ökologie und Gesellschaftskritik‹ (S. 176) Titelgebend für den (bislang) letzten Band der Schriften aus dem Nachlass Herbert Marcuses ist ein Vortrag, den er am 23. April 1979 vor Studentinnen und Studenten in San …

Psychische Neutralität und soziale Konformität

Psychische Neutralität und soziale Konformität

Herbert Marcuse, der 1934 in die Vereinigten Staaten nach New York emigrierte, arbeitete von 1942 bis 1951 für den US-amerikanischen Geheimdienst, etwa für das Office of Strategic Services und andere Abteilungen des State Departments, mit der Aufgabe, in Forschungsberichten über die Bedingungen und Merkmale des deutschen Nationalsozialismus aufzuklären, um den Krieg gegen Deutschland auch auf der Ebene der …

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit: Dieses Buch verspricht gut zu sein und wenn es das böte, was der Titel ankündigt, dann wäre es das auch: Eine Autobiografie der Sechziger, als beides – eine politische Autobiografie der Sechziger und eine Autobiografie der politischen Sechziger. Es ist natürlich ein etwas anderes Unterfangen als das, was Siegfried Kracauer mit …

Die Welt als Text und der Text als Welt. Umberto Ecos ›Streit der Interpretationen‹

Die Welt als Text und der Text als Welt.
Umberto Ecos ›Streit der Interpretationen‹

Der neunzehnhundertzweiunddreißig geborene Umberto Eco wurde nicht nur als Schriftsteller durch Romane wie ›Der Name der Rose‹ von 1980 oder ›Das Foucaultsche Pendel‹ von 1988 bekannt, sondern durch seine zahlreichen theoretischen, gesellschafts- und kulturkritischen Arbeiten auch als Literaturwissenschaftler. Dabei gehört er nicht nur zu den weltweit wichtigsten Vertretern seines Faches, sondern – und das ist entscheidend – er …

Georg Forster, Fundstücke

Georg Forster, Fundstücke

»Ach! daß uns ja das edle Vorrecht bleibe, in-konsequent und inkalkulabel zu seyn!« (Georg Forster) »Man legt fast keine seiner Schriften aus der Hand, ohne sich nicht bloß zum Selbstdenken belebt und bereichert, sondern auch erweitert zu fühlen«, schreibt Friedrich Schlegel begeistert über Forster 1797,1) drei Jahre nach dessen Tod 1794, vier Jahre nach dem Scheitern der Mainzer …

Die Gesellschaft des Terrors

Die Gesellschaft des Terrors

»Es gibt eine weit verbreitete Ansicht, der zufolge faschistischer Terror eine vorübergehende geschichtliche Phase sei, die glücklicherweise nun hinter uns liege. Ich kann mich dieser Ansicht nicht anschließen, sehe den Terror vielmehr als tief in der Dynamik moderner Zivilisation und besonders moderner Wirtschaftsorganisation verwurzelt. Das Widerstreben, das Phänomen des Terrors in all seinen Implikationen rückhaltlos zu erforschen, ist …