Die Gesellschaft des Spektakels
Zunächst: Rezension der Neuauflage (1996) der Gesellschaft des Spektakels vom Situationisten Guy Debord. Dann: Skizze einer Polemik gegen eine vorschnelle Wende zum Utopischen, die im Windschatten der Situationisten ins Fahrwasser des Utopistischen zu geraten droht. (Ein Rezensionstext von 1997.)
Die Käfer im Garten
Beatrice Alemagna, ›Bugs in the Garden‹, Phaidon Verlag: New York et al. 2011, 40 S. geb. Verlagsseite zum Buch: hier. Weitere Bücher von Beatrice Alemagna, z. B.: • ›My Friend‹, NorthSouth 2005 • ›Bugs in a Blanket‹, Phaidon 2009 • ›The Bug next Door‹, Phaidon 2012 • ›Bugs at Christmas‹, Phaidon 2013 (61)
Schöne neue Welt (3)
Zunächst nur ein kurzer Empfehlungshinweis auf diese Aufsatzsammlung: Ulrich Ruschig & Hans-Ernst Schiller (Hg.), ›Staat und Politik bei Horkheimer und Adorno‹, Nomos Verlagsgesellschaft: Baden-Baden 2014, 230 S. brosch.
Zurück zum Original
Johannes Schillo (Hg.), ›Zurück zum Original. Zur Aktualität der Marxschen Theorie‹, VSA Verlag: Hamburg, 240 Seiten, brosch.
Konkrete Praxis
versus direkte Aktion
Horst Müller, ›Das Konzept PRAXIS im 21. Jahrhundert. Karl Marx und die Praxisdenker, das Praxiskonzept in der Übergangsperiode und die latent existierende Systemalternative‹, BoD-Verlag: Norderstedt 2015, 600 Seiten, brosch.
»Im Handgemenge mit der Wirklichkeit bleiben«
»Es gibt kein richtiges Leben im falschen«, heißt es prägnant und bekannt in Theodor W. Adornos ›Minima Moralia‹, seiner Sammlung von »Reflexionen aus dem beschädigten Leben«. Adorno emigrierte, lebte seit 1938 in den USA, zunächst in New York, dann in Los Angeles. Als er an den ›Minima Moralia‹ arbeitete, war er kurz über vierzig Jahre alt. In Deutschland regierte der Terror, mittlerweile als gesellschaftliche Normalität eines durch und durch faschisierten Alltags.
Gut zwei Jahrzehnte jünger als Adorno ist Peter Brückner: 1922 in Dresden geboren, in bürgerlichen, wenn auch bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, »gebildeter Mittelstand am Rande der Verarmung«: der Vater Mathematiker, Ingenieur, seit 1929 arbeitslos, auch nach 1933 keine Ambitionen, eine feste Anstellung zu bekommen; die Mutter Konzertsängerin – Engländerin und Jüdin, was aber den Nazis gegenüber verheimlicht werden konnte; sie ging im Frühjahr 1936 zurück nach England. Als Kind war Peter oft alleine, wurde rebellisch und schlecht in der Schule, stromerte herum. Im Winter 1935 drohte Fürsorgeerziehung: ein »geborener Dissident«, der schnell eine »anarchische Lust des Abseits« entwickelte, so Peter Brückner später im Rückblick. Als Jugendlicher verbrachte er einige Jahre in einem Internat in Zwickau; im Sommer 1939 flog er dort raus, kam zurück nach Dresden, wieder auf das dortige Realgymnasium. Der Siebzehnjährige findet Kontakt zu Kommunisten im Untergrund, liest viel. »Wer das Nichtstun ebenso wie die Arbeit scheut, findet leicht zum Buch«, notiert er später in seinem autobiografischen Essay ›Das Abseits als sicherer Ort‹.