Wintersemester 2004·2005: Die Welt als Text und Kontext

Die Welt als Text und Kontext. Von der Hermeneutik bis zur Dekonstruktion 1945 – Universität Lüneburg, Fachbereich Kulturwissenschaften (Sprache und Kommunikation)
Am Anfang war das Wort. Und am Ende erscheint die ganze Welt als Text, als Schrift, als Zeichenordnung. Die biblische Vorstellung von der Lesbarkeit der Welt finden wir heute in zahlreichen Theorien wieder, von den Naturwissenschaften (Periodensystem der Elemente, Genetischer Code, Theory of Everything) bis zu den Geistes- und Kulturwissenschaften (›Reading the Popular‹, ›Encoding / Decoding‹, Kontextualisierung in der Postmoderne). Im digitalen Zeitalter erscheint schließlich die Welt tendenziell als Matrix, auflösbar in Nullen und Einsen. Solche Vorstellungen haben in der Ideengeschichte eine lange Tradition: von ältesten Mythen über die ersten Schriftkulturen, von der Mystik bis zur virtuellen Realität. Wir wollen uns in diesem Seminar mit der Geschichte dieses Komplexes von Welt-Text-Kontext beschäftigen.

(6)