Sommersemester 2003: Bildung und Gesellschaft

Bildung und Gesellschaft. Grundbegriffe und Probleme eines Wechselverhältnisses – Universität Hamburg, Fachbereich, Erziehungswissenschaften
Zeit: Montags, 17.00–19.00 Uhr, Raum 305 (61.208 | G1G5)
Ohne Zweifel hat Bildung verschiedenste gesellschaftliche Funktionen, die auch mehr oder weniger explizit von den offiziellen Stellen vertreten werden. Im Namen der Bildung legitimiert sich ein politisches System, eine Nation, der Nationalismus des bürgerlichen Staates ebenso wie unterschiedliche Institutionen der zivilgesellschaftlichen und demokratischen Öffentlichkeit. Bildung ist zugleich gesellschaftliches Deutungsmuster und individuelles Leitbild, dient ebenso der Ideologie wie auch der Selbstaufklärung und Orientierung der Menschen in modernen Gesellschaften.
Mit den sozialen Veränderungen der letzten zweihundert Jahre hat sich auch die Idee und Praxis von Bildung verändert; bisweilen ist in diesem Spannungsverhältnis sogar Bildung selbst fraglich geworden (Stichworte: Bildungskrise, Bildungsmisere, Bildungsnotstand etc.). Dies korrespondiert mit gravierenden gesellschaftlichen Problemen, für deren Lösung mitunter Bildung wiederum vorgeschlagen wird.
Wir wollen uns in diesem Seminar mit »Bildung« und »Gesellschaft« als erziehungswissenschaftliche Grundbegriffe beschäftigen und versuchen, beide Begriffe theoriegeschichtlich und systematisch zu konkretisieren.

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