Sommersemester 2003: Adornos kritische Theorie der Gesellschaft und Kulturphilosophie

Adornos kritische Theorie der Gesellschaft und Kulturphilosophie – Universität Lüneburg, Fachbereich Kulturwissenschaften (Kulturtheorie)
Montag, 14.30 bis 16.00 Uhr, G16, Raum 129 (Integrationsbereich: B2 – Nr. 61003)
In diesem Jahr – 2003 – wäre Adorno einhundert Jahre alt geworden; dies soll Anlass sein, sich aus kulturwissenschaftlicher Perspektive mit der kritischen Gesellschaftstheorie Adornos und ihren Grundbegriffen zu beschäftigen. In der bisherigen Diskussion, insbesondere der Cultural Studies, wird Adornos Ansatz zumeist auf die so genannte Kulturindustrie-These und seine Jazzkritik reduziert und somit vereinfacht. In diesem Seminar soll es dem entgegen um eine systematische Erschließung des Gesamtwerkes gehen, bei der vor allem die gesellschaftskritische Grundintention und der dialektische Kulturbegriff im Vordergrund stehen werden. Anhand von kleineren Texten, Textauszügen und leichter zugänglichen Vorlesungsmitschriften wollen wir versuchen, uns die Schlüsselbegriffe zu erarbeiten; Leitfragen können sein: Was ist überhaupt Dialektik? Was versteht Adorno unter Kultur? Welche theoretischen Auseinandersetzungen sind für Adorno wichtig? Was ist der Unterschied zwischen Gesellschaftstheorie und Kulturtheorie? Welchen Stellenwert hat die Marxsche Kritik des Fetischismus für Adorno? Basiert die kritische Theorie der Kultur auf empirischen Untersuchungen? Welche Rolle spielt die Ästhetik für die kritische Theorie Kultur? Und dergleichen … Es soll aber auch die beliebte Frage behandelt werden, warum Adorno so kompliziert schreibt, und ob man das alles auch einfacher ausdrücken kann. Es wird schließlich darum gehen, Adornos theoretischen Ansatz in Fallbeispielen zu konkretisieren.

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