Sommersemester 2005: Das Bauhaus

Das Bauhaus – Geschichte, Theorie, Praxis – Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung (Bereich Ästhetik)
Das 1919 gegründete Bauhaus kann als ein Zentrum der europäischen Avantgardebewegung betrachtet werden. Gropius, Klee, Kandinsky, Moholy-Nagy und andere Wegbereiter der ästhetischen Moderne lehrten am Bauhaus und bestimmten so auch das Verhältnis von Bildung, Kunst, Kultur und Gesellschaft neu. Die programmatische Entwicklung des Bauhauses wird von Reformbewegungen ebenso wie von den sozialen Revolutionen der Jahrhundertwende begleitet. Die Bauhausidee ist auch als Auseinandersetzung mit der Entfaltung der urbanen Industriegesellschaft zu verstehen, überschattet vom Ersten Weltkrieg und der Krise der bürgerlichen Gesellschaft. Georg Simmel spricht zur selben Zeit von einer ›Tragödie der Kultur‹, als am Bauhaus versucht wird, den Standard der Massengesellschaft ästhetisch-kritisch neu zu bestimmen. Wir wollen uns in diesem Seminar mit den (ästhetischen) Theorien beschäftigen, auf die das Bauhaus sich bezogen hat, oder von denen es sich abgrenzte. Darüber hinaus soll diskutiert werden, inwiefern die Bauhausideen noch aktuell sind. Eine Spurensuche führt uns von Nietzsche über den Jazz bis nach Chicago und die populäre Gegenwartskultur.

(6)