Sommersemester 2007: Nach der Ästhetischen Theorie

Nach der Ästhetischen Theorie: Die Permanenz der Kunst – Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung (Bereich Ästhetik)
Posthum erscheint 1970 Theodor W. Adornos ›Ästhetische Theorie‹, mit der als Band 7 die Edition seiner Gesammelten Schriften beginnt. Das umfangreiche und unabgeschlossene Buch gilt als letzte große philosophische Ästhetik. Bemerkenswert ist, dass Adorno in der ›Ästhetischen Theorie‹ kaum auf die Kunstentwicklung der damaligen Zeit eingeht; der Bereich der bildenden Kunst bleibt vollkommen ausgespart. Das ist insofern bemerkenswert, weil gerade von der bildenden Kunst die entscheidenden Impulse für die Gegenwartskultur ausgingen, während Literatur und Kunstmusik zunehmend an Einfluss verloren. Gleichwohl hätte Adorno für seine Ästhetik in der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts, insbesondere der fünfziger und sechziger Jahre, zahlreiche Wahlverwandtschaften finden können, auch und gerade in Hinblick auf die gesellschaftskritische Intention, die seinem Projekt immanent ist. – Bis heute ist die Lücke zwischen künstlerischer Praxis und ästhetischer Theorie nicht geschlossen, sondern hat sich im Gegenteil eher vergrößert. In dem Seminar soll untersucht werden, inwiefern dies in der Logik der philosophischen Ästhetik und dem Status der Kunst und der Künste in der Moderne wie Postmoderne begründet ist.

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