Sommersemester 2009: Pop-Sessions

Universität Paderborn

Mehr als bei anderen kulturellen Formationen ist das Schreiben über die und in der Popkultur selbstreferenziell: Schreiben über Pop heißt immer auch Schreiben im Sinne des Pop; daran hängt wesentlich die Authentizität der popkulturellen und popmusikalischen Diskurse. – Um aber überhaupt über Pop schreiben zu können, braucht es eine Erzählung, eine Geschichte des Pop, die wiederum über das Schreiben konstruiert und konstituiert wird. Bemerkenswert ist dabei, wie sich im Popdiskurs verschiedene Schreibweisen überlagern und ergänzen: Kunstkritik, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Gesellschaftskritik und Kulturtheorie treten in eine Konstellation, aus der schließlich der spezifische Popzeitgeist der zurückliegenden Jahrzehnte hervorgeht (insbesondere Siebziger, Achtziger, Neunziger). Dabei zeigen sich auch bestimmte Moden, die immer auch einen Endpunkt suggerieren: Lässt sich überhaupt noch über Musik schreiben, heute? Aufgeworfen sind damit alle großen Probleme: Das Ende der Geschichte, die Postmoderne, der Tod des Autors, die Frage nach dem Original, die Grenzen des Kunstwerks, das Verschwinden des Subjekts, das Schweigen der Diskurse … Es geht also um die Frage: Wie lässt sich überhaupt heute noch über Musik schreiben?

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