Wintersemester 2005·2006: Maquette – Städtebau

Maquette – Städtebau (zusammen mit Tom Steinert); Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Architektur (Bereich Städtebau)
Ist ein Stadtraum, der von einer durchschnittlichen Architektur geprägt ist, dabei aber eine starke eigene Figur erhält (Siena), solitären architektonischen Meisterleistungen ohne räumlichen Bezug zu ihrem städtischen Umfeld (Bauhausgebäude Dessau) vorzuziehen? Wir wollen im Seminar untersuchen, ob und wie die Elemente historischer Stadträume sowie die Elemente der Stadt in klassisch-moderner Vorstellung zu einer »dialogischen Stadt« beitragen.
Anlass des Seminars ist die um 1980 vom Kunsthistoriker und Architekturlehrer Paul Hofer aufgrund akribischer Untersuchung vorhandener Stadträume formulierte Unterscheidung eines »cartesianisch rationalen, kantenscharf geschnittenen Stadtmodells des Kontrasts von Hohl und Voll« von der »dichtverflochtenen, durchschichteten Stadt des Ineinandergreifens von Hohl und Voll, von Baumasse und Raumgestalt« – eben der »dialogischen Stadt«.
Roger Behrens M. A., wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Ästhetik an der Fakultät Gestaltung, wird im Semesterverlauf die für die Stadtwahrnehmung grundlegenden Begriffe sowie ausgewählte Stadtvorstellungen in Form von Gastvorträgen mit anschließender Diskussion erarbeiten.
Aufgabe ist es, unter Anwendung der vorgetragenen Inhalte anhand bestimmter städtischer Räume städtebauliche Konzepte herauszuarbeiten und in einem kommentierten Modellbau sowie in Zeichnungen zu visualisieren. Ziel ist es, die eigene Stadtwahrnehmung zu üben und die Erkenntnisse in einem eigenen Entwurf, der die »dialogische Stadt« zum Ziel hat oder bewusst in Frage stellt, anzuwenden. Die Zusammenarbeit zwischen Studierenden der Fakultäten Gestaltung und Architektur ist ausdrücklich erwünscht.

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