Wintersemester 2006·2007: Arbeit als Kategorie gesellschaftlicher Erfahrung

Arbeit als Kategorie gesellschaftlicher Erfahrung – Zusammen mit Univ.-Prof. Dr. Wolf-Dieter Narr, Kerstin Stakemeier – Freie Universität Berlin; OSI – Otto-Suhr-Institut (Blockseminar)
In der Moderne ist Arbeit eine zentrale Kategorie der individuellen Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen auf vielen Ebenen. Ihre Stellung im sozialen Zusammenhang bestimmt über den Status in der Gesellschaft genauso wie über die individuelle Lebensplanung des Einzelnen. Die arbeitsteilige Organisation der kapitalistischen Produktion verwandelte das Verständnis der Arbeit vom Stoffwechsel mit der Natur, von dem noch G.W.F Hegel ausgegangen war, in die industrielle Massenproduktion, deren Anfänge wenige Jahrzehnte nach Hegel schließlich Karl Marx beschreibt. Das Seminar will einen Bogen spannen von dem Verständnis der Arbeit im frühen 19. Jahrhundert zu dem der gesellschaftlichen Gegenwart: von Hegels »Selbstverwirklichung in der Natur« zu Maurizio Lazzaratos »immaterieller Arbeit«. Es soll gezeigt werden, wie stark die Vorstellung davon, was Arbeit sei, die gesellschaftlichen Formationen verändern und die Beurteilungsmaßstäbe beeinflussen kann, die hierbei auf den Einzelnen angelegt werden. Kontrastiert werden sollen dabei auch die neueren Ansätze von einerseits Moishe Postone (»Time, Labour, and Social Domination«), anderseits Toni Negri und Michael Hardt (»Empire«).

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