Wintersemester 2012/2013: Ästhetik und Technik

WS 12/13 | Universität Paderborn | Ästhetik und Technik. Zum Problem des Materials in der (populären) Musik.

»Schmaltz« und »Blues«, schließlich »Sound«, »Light«, »Drums« und »Guitar« – das ist, zumindest nach AC/DCs berühmter Hymne ›Let there be Rock‹ das ästhetische Material der Musik und ihrer Kultur seit Mitte der Fünfziger, als Soul und Rock ’n’ Roll entstanden: Mit der Pop-Art vollzieht sich ein fundamentaler Bruch mit den ästhetischen Prinzipien und Kategorien der bisherigen Musik, zumindest ihrem künstlerischen Selbstverständnis nach – primär geht es im Pop nicht mehr um Tonalität, Kompositionstechnik, sowie Autonomie und Authentizität im emphatischen Sinne; technisch und sozial wird das Material des Pop entgrenzt. In der Materialität beziehungsweise der Neubestimmung des Materials im und als Pop überschlagen sich paradox eine »Entkunstung der Kunst« und eine »Ästhetisierung«.
Das Seminar stellt zur Diskussion, ob »Schmaltz«, »Blues«, »Sound«, »Light« etc. überhaupt für einen gehaltvollen (kritischen) Begriff des Materials der (populären) Musik taugen. Dies führt auf die Konzepte von Ästhetik, Technik und Material selbst zurück. Es geht somit um Geschichte und Aktualisierung, schließlich um theoretische Zugänge zu den Kunstformen des Pop (immerhin fällt das Ende der Ästhetik mit der Entwicklung der Popmusik und ihrer gesellschaftlichen Erweiterung als allgemeine Kultur zusammen …).

Literaturhinweise:

Adorno: (folgt)

Otto Karl Werckmeister: Ende der Ästhetik: Essays über Adorno, Bloch, Das gelbe Unterseeboot und Der eindimensionale Mensch, Frankfurt am Main 1972; hieraus der Aufsatz: Das gelbe Unterseeboot und der eindimensionale Mensch, S. 86-130.

Herbert Marcuse (1941): Einige gesellschaftliche Folgen moderner Technologie, Schriften Bd. 3, Springe 2004, S. 286–319

Roger Behrens: Ton Klang Gewalt, Mainz 1998

Roger Behrens: Sound (folgt)

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